54 Jahre im Schnelldurchlauf:

1968:
Am 21. April um 17.36 Uhr, einem Sonntag, ging in einem Stuttgarter Krankenhaus alles los, dann passierte einige Jahre nichts Wesentliches. Wohlbehütet machte ich das gleiche, wie viele andere Kinder auch: wachsen, laufen und sprechen lernen, sowie dergleichen mehr.

1968


1973


1979


1980


1980


1980


1981


1983


1983



1984


1986


1987


1988


1988


1993


1993


2000


2000


2005


2005


2007


2009


2011


2011


2013


2019


2020


2021

1974:
Ab September gab es an einer Schule einen weiteren, mehr oder weniger motivierten Schüler. In den folgenden Jahren lernte ich (und die Nachbarschaft) ein tolles Instrument namens Blockflöte kennen. Versuche meiner Eltern, mir später auch andere Instrumente schmackhaft zu machen, scheiterten - Fußball, Playmobil und Fischertechnik waren eindeutig wichtiger.
1979:
Durch Zufall ergab es sich, dass meine Schulklasse eine Trommelgruppe aus Sri Lanka bei einem Auftritt betreute. Anschließend war mein Interesse an Trommeln geweckt - Töpfe, Kochlöffel, Waschmitteltrommeln und Ähnliches wurden umfunktioniert, meine Eltern nachdenklich gestimmt. Schließlich erhielt ich den Vorschlag, richtig Schlagzeug zu lernen - nach Ansicht meiner Eltern besser, als gar kein Instrument - eine folgenschwere Idee, die vor allem mein Vater später immer wieder bereute.
Es folgte ein Jahr Grundausbildung an der kleinen Trommel beim Musikverein Denkendorf, um zu testen, ob ich auch bei der Sache bleibe. Da im Verein mehrere Nachwuchstrommler waren, die man jedoch nicht alle benötigte, versuchte man mich noch zum Spielen des Waldhorns zu überreden - es blieb bei einem kurzen Versuch. Mein Vater behauptete später dann gerne, dass ich mit dem Waldhorn begann und der Schlagzeugunterricht ein "Unfall" war! Na, ja.
1980:
Nach einem guten Jahr wirbeln auf der Snare, gab es zu Weihnachten mein erstes Schlagzeug - ein Set der Marke Tromsa, mit einem uralten Zildjian-Crash. Letzteres begleitete mich noch über 25 Jahre.
Im Keller richtete mir mein Vater einen kleinen Übungsraum ein, der fortan mein Lieblingsplatz wurde. Auch ansonsten drehte sich nun alles nur noch um das Trommeln, z.B. beim Nachbasteln der Sets von Trommelstars.
1981:
Mit dem eigenen Schlagzeug folgten die ersten "Projekte": im Rahmen einer kirchlichen Jugendgruppe versuchten wir uns an "House of the rising sun", "Smoke on the water" und Ähnlichem. Anfangs verlief dies alles etwas provisorisch, da wir noch keinen festen Proberaum hatten und die Instrumente für jede Probe hin und her transportiert werden musste - teils sogar mit dem Leiterwagen, wir nahmen da alles in Kauf.
"Nebenbei" spielte ich mit der Jugendkapelle des Musikvereins - zunächst nur kleine Trommel. Relativ schnell durfte ich dann aber den Platz hinter dem ganzen Set übernehmen - das gab viel Praxis, die mir später immer wieder von Nutzen war.
1982:
Mit Scepter hatte ich meine erste richtige, feste Band und ein Jahr später folgten mit 14 Jahren die ersten Auftritte als "Rockmusiker" - der pure Stolz. Nach kurzer Zeit und einigen Besetzungswechseln nannten wir uns dann The Noiaes - wieso es ein derartig bescheuerter Name sein musste, weiß ich leider nicht mehr. Wie auch immer, die Jugendhäuser wurden mit weiteren Auftritten beglückt. Toll war damals, dass auch tatsächlich viele Leute kamen - Nachwuchsbands haben es da heute schwerer.
1984:
Plötzlich gab es das Angebot bei Freeze Frame einzusteigen. Die Band hatte bereits eigene Songs und die Mitglieder waren an ihren Instrumenten auch schon deutlich fortgeschrittener. Nach einigen Veränderungen in der Besetzung ging es mit Freeze Frame langsam aufwärts - mehr und größere Auftritte im süddeutschen Raum (beispielsweise im Vorprogramm von Sinner) oder gar in Italien, zudem auch erstmals Aufnahmen im Tonstudio. 1986 gelang beim Landesrockwettbewerb in Baden-Württemberg der 1. Platz in der Kategorie "Hard & Heavy" - den Gesamtsieg schnappte uns damals eine Band namens Opus weg, die anschließend als Pur Karriere machte - der anfängliche Neid hat sich mittlerweile gelegt. Parallel erhielt ich nun für einige Jahre Unterricht bei Joachim Fuchs-Charrier, der mir nicht nur eine umfassende Technik, sondern auch andere Musikstile näher brachte, insbesondere eher jazziges - mein Steckenpferd blieb allerdings der klassische Mainstream-Rock.
1987:
Das 2. Demo von Freeze Frame wurde von Mat Sinner produziert, seine Pläne spalteten jedoch die Band und führten zur Trennung. Die beiden Gitarristen, Tom Naumann und Armin Mücke, sowie ein Song "wanderten" dann nach nund nach zu Sinner. Ich spielte daraufhin vorübergehend in verschiedenen Projekten, zum Beispiel Poprock mit G-Men oder agierte als Aushilfsdrummer bei den "lokal Heroes" Filderkraut und Irritation. Eigentlich trauerte ich aber Freeze Frame nach und versuchte ein halbes Jahr später mit Sänger Martin Kalus eine Neuauflage, die nach 3 Jahren dann doch wieder im Sande verlief - an die anfänglichen Erfolge konnten wir nicht mehr anknüpfen. Nebenbei gab es immer wieder Aushilfsjobs oder Projekte wie Krauts Rock, einem klassischen Powerrock-Trio mit funkigem Einschlag. Nachdem 1989 auch endlich die Schulzeit überstanden war, hätte die große Karriere kommen können, machte sie natürlich nicht - vorhersehbar, dennoch schade ;-)
1991:
Nach den eher dürftigen Gagen der vorangegengenen Bands kam mir die Gründung der Magic Mamas Midnite Ramblers sehr gelegen - zur Abwechslung diesmal eine reine Coverband mit viel Blues, vielen Auftritten, viel Spaß und natürlich dennoch ungeeignet um davon leben zu können. Parallel gab es mit Oracle eine kurze Heavy Metal-Episode. 1995 trennten sich die Mamas, Gitarrist Volker Dörfler ging zu - Sinner! Ich spielte anschließend eine Zeit lang bei Rubens, der neuen Band von Ruben Killian, dem Sänger der Mamas und versuchte mich vorübergehend in einer reinen Jazzrock-Kombo. Nebenbei gab es immer wieder einige lustige Auftritte mit der Wohnheimband der PH Schwäbisch Gmünd - dort ging mein Studium langsam dem Ende entgegen, für das Trommeln, insbesondere das Üben (trotz neuer Inspirationen während einem halben Jahr Unterricht bei Dirk Brand), blieb eher wenig Zeit - leider hält dieser Zustand bis heute an. Dennoch stieg ich Ende 1996 bei der Crossoverband Frank´s Chophouse ein - nach ca. einem halben Jahr und einigen Auftritten trennten sich unsere Wege dann wieder, da wir wohl einfach nicht zusammen passten.
2000: Es folgte eine musikalische Pause, um beruflich mit dem Referendariat alles "ins Trockene" zu bringen, zudem gab es bereits Ende 1998 Nachwuchs im Hause Winkler - die Freizeit wurde knapper und die Prioritäten neu geordnet. Erst 2000 ergab sich ein neues Projekt, als die Band Turn ins Leben gerufen wurde - mit alten Bekannten, Freeze Frame-Sänger Martin Kalus, Keyboarder Markus Metzger, Bassist Pee Bonfert, sowie Gitarrist Jacek Jan Zajac, sollte der Mainstream-Rock der 80er neu aufleben. Nach gesundheitlichen Problemen musste Martin, der leider 2002 bei einem Unfall verstarb, durch Steffen Lauth ersetzt werden. Kurz darauf brachte ein erstes Demo unerwartet positive Resonanz. Leider verhinderten immer wieder bandinterne Meinungsverschiedenheiten eine effektive Arbeit, um dieses "Hoch" auszunutzen - vielmehr gab es mit Siggy Schmidgall einen neuen Bassisten und aufgrund rechtlicher Streitigkeiten eine Namensänderung zu Turn Up. 2001 gab es auch privat eine "Neuerung" - das zweite Söhnchen.
2004:
Im Sommer 2004 holte mich Siggy zu seiner Coverband Blues, Reds & Yellows - eine hervorragende, routinierte und privat sehr entspannte Band mit zahlreichen Auftritten, bei der der Spaß im Vordergrund stand. Turn Up trennte sich 2005, trotz fertiger CD und tollem Songmaterial, nach Einstieg von Sänger Francis Soto - die Luft war einfach draußen. 2006 stieß auch Markus zu BRY und es wurde damit begonnen, neben altbekannten Songs, auch eigenes Material zu komponieren und aufzunehmen. Neben den Auftritten mit BRY begann ich zunehmend mit der Produktion von Drumparts für Studioproduktionen (beispielsweise für Francis Sotos Soloprojekt oder Gitarrist Lothar Knörle) - auch unter Verwendung virtueller Drums. Im Frühjahr 2007 wurde die CD "Million Miles" von Blues, Reds & Yellows veröffentlicht.
2008:
Einstieg bei Ihresgleichen und ein Wiedertreffen mit 2 alten Bekannten aus den 80ern: Sänger Roland 'Bobbes' Seidel und Gitarrist Davor Sertic, ergänzt durch Bassist Hannes Farrenkopf, später Raimund Denkler, bzw. Jan Müller. Auf dem Programm stand Metal mit deutschen Texten, nachzuhören auf der 2011 weltweit erschienenen CD: "Ihresgleichen - II". Bereits Ende 2009 trennten sich Blues, Reds & Yellows in aller Freundschaft - alle Beteiligten wollten mehr Zeit in andere Projekte stecken. Per Zufall ergab sich jedoch gleich die nächste Gelegenheit weiter zu fremden, allerdings wesentlich härteren Songs zu trommeln: The Fabulous Sexy Guys, der musikalische "Stammtisch" einstiger Schul- und Bandkollegen (u.a. Primal Fears Tom Naumann), mit sporadischen Proben und Auftritten, ganz nach Lust und Laune. Der tragische Tod des Bassisten bedeutete jedoch gleichzeitig auch das Ende für die Band.
2012:
Aufgrund unterschiedlicher Ansichten bei der "Karriereplanung" entschied ich mich Ihresgleichen zu verlassen - "Pay to play" in größerem Umfang war nicht mein Fall. Nach einem halben Jahr Pause "stolperte" ich Anfang 2013 quasi über den leeren Trommelhocker bei Croco, einer Heilbronner Coverband, mit denen ich bis zum Split Ende 2014 live wieder viel Classic-Rock spielte. Nebenbei gab es das ein oder andere kleine Recordingprojekt - leider jedoch weiter unter Ausschluss der "großen" Öffentlichkeit.
2015:
Alte Freundschaften sind beständig - mit den Jungs von Ihresgleichen macht's einfach Spaß: seit Anfang 2015 auch unter dem Namen Crossing Sabbath als Cover- und Tribute-Band mit dem Schwerpunkt Black Sabbath, Ozzy, Dio und deren Weggefährten. Und da man irgendwie doch nicht anders konnte, begann Ende 2019 das Songwriting für ein neues, echtes Ihresgleichen-Album, das dann aber doch wieder im Sande verlief. Daneben gab es auch weiterhin immer wieder mal Trommelaufnahmen für diverse andere Projekte.
2020:
Das Jahr, das wohl eine längerfristige Zäsur im Musikbusiness eingeleitet hat - richtige Auftritte mussten auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden. Im Rahmen des 1. Lockdowns enstand quasi per Zufall Black & Damned, eine Band mit feinem Power-Metal. Die erste CD wurde im Januar 2021 weltweit veröffentlicht und brachte ein sehr erfreuliches Feedback, obwohl die nötige Live-Promotion unmöglich war - die ersten Auftritte konnten erst 9 Monate später stattfinden. Da weiterere Gigs aufgrund der "Gesundheits-Maßnahmen" zunächst nicht realisierbar waren, wurde kurzerhand die zweite CD aufgenommen und im April 2023 veröffentlicht.
Auch wenn seit 2022 wieder normal live gespielt werden kann, bleibt natürlich abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird - angesichts der vorhersehbaren Auswirkungen der C-Panik auf die Veranstaltungsbranche, der zunehmend negativen wirtschaftlichen Kriegsfolgen und weiterer angekündigter "Katastropen und Notlagen" leider mehr als ungewiss.

Fortsetzung folgt ...